
Was ist Ayurveda?
Geburtsort: Indien
Alter:
nicht genau feststellbar, auf jeden Fall einige Tausend Jahre
Nachkommen/Verwandte:
andere traditionelle Heilsysteme wie europäische traditionelle Heilkunde, TCM
Stärken:
Ayurveda kennt 6 Zeitpunkte im Verlauf der Krankheitsentstehung, an denen man therapeutisch handeln kann –
4 davon kommen noch bevor die Krankheit überhaupt ausgebrochen ist
ganzheitliche Sichtweise: körperlicher, geistiger und seelischer Zustand werden genauso berücksichtigt, wie auch Gewohnheiten, familiäres Umfeld, finanzielle und persönliche Ressourcen …
Selbstverantwortung erwünscht: guttun kann und sollte man sich zuallererst selbst –
wenn man dies gekonnt tut, ist das oft schon die halbe Miete und manchmal sogar die ganze.
Ayurveda hilft besonders gut bei funktionellen Beschwerden.
Dies sind Störungen, für die keine körperliche Entsprechung gefunden werden kann.
Schwächen:
Selbstverantwortung notwendig: Ayurveda braucht Engagement –
die Empfehlungen tun nur dann gut, wenn man sie auch länger umsetzt.
Ayurveda ist kein Allheilmittel. Aber auch bei den Erkrankungen, die besser mit westlicher Medizin zu behandeln sind, kann man es als sinnvolle Ergänzung verstehen.
Werkzeuge:
ayurvedische Massagen
ayurvedische Ernährung
Reinigungsverfahren
Kräutertherapie
Meditation und Atemschulung

Einige ayurvedische Begriffe
Gemäß ihrer Herkunft aus der vedischen Tradition arbeitet Ayurveda gerne mit Bildern, um die natürlichen Vorgänge in und um uns zu beschreiben. Einige von ihnen sind auch bei uns bekannt geworden.
Was sind die Doshas Vata, Pitta und Kapha?
Diese drei funktionellen Prinzipien, oder Kräfte, sind das Verbindungsglied zwischen Körper und Geist.
Sie steuern die Vorgänge im Körper und können als Funktion (Ausscheidung), Eigenschaft (Schwere) oder Substanz (Schleim) auftreten.
Doshas im Normalzustand steuern das harmonische Zusammenspiel innerhalb des Körpers.
Wenn eines oder mehrere gestört sind, entstehen Beschwerden bis hin zum Ausbruch einer Krankheit.
Die ayurvedische Konstitution besagt, in welchem Verhältnis die drei Doshas in einem Menschen zueinander stehen. Das Wissen um die eigene Konstitution wiederum ermöglicht uns, unser einzigartiges System im Gleichgewicht zu halten und so Krankheiten zu vermeiden.

Vata ist am subtilsten und damit dem Geist am nächsten. Dies ist das Prinzip der Bewegung, mit den Eigenschaften leicht, subtil, rau, kühl, trocken und klar. Vata steuert die Atmung, Sprache, Ausscheidung und Begeisterung. Wegen seiner Beweglichkeit ist Vata besonders leicht aus dem Gleichgewicht zu bringen und kann sehr viele Störungen verursachen, darunter Schmerzen, Steifheit, Depressionen …

Pitta ist das feurige Dosha. Seine Aufgabe ist die Verdauung und die Bereitstellung von Kraft und Energie. Pitta hat einen großen Einfluss auf das Blut und die Haut. Die Eigenschaften heiß, flüssig, sauer, scharf, etwas ölig und durchdringend können im Übermaß Störungen wie Entzündungsneigung, Hautprobleme oder Durchfall hervorrufen.


Kapha steht für Stabilität und Fülle. Es nährt und schmiert, unterstützt die Abwehr, bringt Zufriedenheit und Gelassenheit. Die weiche, süße, kalte, stabile, ölige, schleimige und glatte Qualität des Kapha ist nicht so leicht zu erschüttern. Wenn es doch aus dem Gleichgewicht kommt, kann es Probleme wie unter anderem Trägheit und Übergewicht verursachen.

Was ist Agni?
Feuer! Das ist Agni: „Feuer“ der Verdauung und des Stoffwechsels.
Es „kocht“ unsere Nahrung und bereitet sie auf, damit daraus neue Körpersubstanz aufgebaut werden kann.
Das Haupt-Agni sitzt im Verdauungstrakt, aber auch jedes Gewebe und auch jede einzelne Zelle besitzen ein eigenes. Ein auf allen Ebenen ausgeglichenes Agni ist der Dreh- und Angelpunkt unserer Gesundheit.


Was ist Ojas?
Stellen Sie sich eine Gesundheitslehre vor, in der das Strahlen der Gesundheit und die Lebensfreude als eine eigene Substanz beschrieben werden! Welche andere Farbe würde man ihr zuordnen als Gold, und wo würde man sie anders lokalisieren als im Herzen?
Ojas ist die höchste, feinste Essenz eines Menschen, ständig erneuert aus der Nahrung. Wenn die Nahrung alle Gewebe durchdrungen und alle Transformationen durchlaufen hat, wenn sie durch alle unsere Agnis verfeinert wurde, dann entsteht Ojas: Freude, Strahlkraft und Immunkompetenz.

Was ist Ama?
Wenn unser Agni zu schwach ist, um unser Essen zu „kochen“, entsteht Ama (Bedeutung: „ungekocht“).
Ama ist eine klebrige, anhängliche Substanz, die sich gerne mit Körperstrukturen verbindet, Abläufe stört und Passagen behindert.
Ama im Körper kann verschiedenste Störungen verursachen, von Müdigkeit und Appetitlosigkeit bis hin zu Autoimmunerkrankungen.


Was ist ein Rasayana?
Rasayanas sind Substanzen und Verhaltensweisen, die den Körper und den Geist erneuern, also „verjüngen“.
Die Rasayana-Lehre bildet eine eigene medizinische Disziplin innerhalb des Ayurveda.
Zu den Rasayanas gehören bestimmte Nahrungsmittel und Kräuter, aber ebenso bestimmte Verhaltensweisen wie ausreichende körperliche Betätigung oder ein ethischer Lebenswandel.